20240609 Haiku-Gedichte in Deutsch ….???



Übersetzung und Transformation eines deutschen Haikus ins traditionelle Japanische – oder besser nicht.

Als Haiku Autor ist es faszinierend zu untersuchen, wie ein ursprünglich deutsches Haiku in ein traditionelles japanisches Haiku übersetzt, transformiert und in kultureller Hinsicht analysiert werden kann.

Dieser Prozess erfordert nicht nur sprachliche Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis der kulturellen Nuancen und Traditionen beider Länder.

Sprachliche und strukturelle Herausforderungen

Die erste Hürde bei der Übersetzung eines deutschen Haikus ins Japanische ist die Unterschiedlichkeit der Schriftsysteme. Während das Deutsche das lateinische Alphabet verwendet, basiert das Japanische auf einer Mischung aus Kanji (chinesischen Schriftzeichen), Hiragana und Katakana (zwei Silbenschriftsysteme).
Diese Verschiedenartigkeit der Schriftsysteme erschwert die direkte Übertragung von Worten und Konzepten.

Darüber hinaus unterscheiden sich die Silbenstrukturen beider Sprachen erheblich. Im Deutschen gibt es keine feste Silbenstruktur, während das Japanische eine strenge Silbenstruktur aufweist, die auf der Abfolge von Konsonanten und Vokalen basiert.
Dies kann dazu führen, dass die ursprüngliche Silbenzahl des deutschen Haikus nicht exakt in die traditionelle japanische Form von 5-7-5 Silben übertragen werden kann.

Kulturelle Unterschiede und Naturverbundenheit

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Übersetzung eines Haikus ist die Berücksichtigung der kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Japan.
Haikus sind in Japan tief in der Tradition der Naturverbundenheit und der Achtsamkeit für flüchtige Momente verwurzelt.
Viele traditionelle japanische Haikus enthalten ein sogenanntes „Kigo“ – ein Wort,
das eine bestimmte Jahreszeit oder ein
Naturphänomen repräsentiert.

Im Gegensatz dazu haben deutsche Haikus oft einen abstrakteren oder philosophischeren Ansatz und konzentrieren sich nicht unbedingt auf die Darstellung von Naturszenen. Diese unterschiedlichen kulturellen Perspektiven müssen bei der Übersetzung berücksichtigt werden, um die Essenz des Originals zu bewahren und gleichzeitig den Traditionen der japanischen Haiku-Dichtung gerecht zu werden.

Beispiel einer Übersetzung und Transformation

Um diese Herausforderungen zu veranschaulichen, betrachten wir ein fiktives deutsches Haiku:

Beispiel

Stille Einsamkeit
Gedanken treiben auf dem Strom
Finden keine Ruh‘

Bei der Übersetzung ins Japanische könnte
dieses Haiku wie folgt transformiert werden:

静かな孤独
思考は流れに乗り
安らぎ無し

(Shizuka na kodoku
Shikō wa nagare ni nori
Yasuragi nashi)

In dieser Übersetzung wurden einige Anpassungen vorgenommen, um die Essenz des Originals zu bewahren und gleichzeitig den Traditionen des japanischen Haikus gerecht zu werden.

Das Wort „Stille“ wurde durch „shizuka na“ (ruhig, still) ersetzt, um die Atmosphäre der Stille zu vermitteln.
Das Wort „Einsamkeit“ wurde direkt mit „kodoku“ (Einsamkeit) übersetzt.

Die zweite Zeile „Gedanken treiben auf dem Strom“ wurde zu „shikō wa nagare ni nori“ (Gedanken reiten auf der Strömung) transformiert, um die Bewegung der Gedanken auf einer fließenden Strömung darzustellen.
Hier wurde auch das Kigo „nagare“ (Strömung)
eingefügt, um einen Bezug zur Natur herzustellen.

Die dritte Zeile „Finden keine Ruh'“ wurde zu „yasuragi nashi“ (keine Ruhe) übersetzt, um die Unruhe und den Mangel an Frieden auszudrücken.

Durch diese Übersetzung und Transformation wurde versucht, die Essenz des deutschen Originals zu bewahren, während gleichzeitig die Traditionen des japanischen Haikus berücksichtigt wurden.

Die Verwendung von Naturbildern und die Einfügung eines Kigo bringen das Haiku näher an die japanische Tradition heran, ohne jedoch die philosophische Tiefe des Originals zu verlieren.

Dieser Prozess der Übersetzung und Transformation veranschaulicht die Komplexität und Herausforderungen, die bei der Übertragung eines Haikus von einer Kultur in eine andere auftreten können.

Es erfordert nicht nur sprachliche Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis der kulturellen Nuancen und Traditionen beider Länder, um eine gelungene Übersetzung zu schaffen, die sowohl dem Originalwerk als auch den Konventionen der Zielkultur gerecht wird.

Die Übersetzung

Bei der Übersetzung eines deutschen Haikus ins Japanische gibt es mehrere Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen:

Unterschiedliche Schriftsysteme:

Das Deutsche verwendet das lateinische Alphabet, während das Japanische auf einer Mischung aus Kanji (chinesischen Schriftzeichen), Hiragana und Katakana (Silbenschriften) basiert.

Diese Verschiedenartigkeit der Schriftsysteme erschwert die direkte Übertragung von Worten und Konzepten.

Silbenstruktur:
Die deutsche Sprache hat keine feste Silbenstruktur, während das Japanische eine strenge Silbenstruktur mit der Abfolge von Konsonanten und Vokalen aufweist.
Daher kann die ursprüngliche Silbenzahl des deutschen Haikus nicht (!)  exakt in die traditionelle japanische Form
von 5-7-5 Silben übertragen werden.

Kulturelle Unterschiede:
Haikus sind in Japan tief in der Tradition der Naturverbundenheit und Achtsamkeit für flüchtige Momente verwurzelt. Viele enthalten ein „Kigo“ (Jahreszeitenwort). Im Gegensatz dazu haben deutsche Haikus oft einen abstrakteren oder philosophischeren Ansatz. Diese unterschiedlichen kulturellen Perspektiven müssen bei der Übersetzung berücksichtigt werden.
Verlust formaler Elemente: Das japanische Haiku beinhaltet oft kalligrafische Elemente und ist Teil einer Tuschezeichnung. Diese visuellen Aspekte gehen bei einer Übersetzung ins Deutsche verloren.

Klangliche Aspekte:

Die Lautmalerei, Alliterationen und Assonanzen des Originals lassen sich nur schwer in eine andere Sprache übertragen, da die Klangstrukturen unterschiedlich sind.

Mehrdeutigkeit:

Haikus sind oft mehrdeutig und offen für Interpretationen.
Diese Offenheit zu bewahren und nicht durch zu wörtliche Übersetzungen zu verlieren, ist eine Herausforderung.
Insgesamt erfordert die Übersetzung eines deutschen Haikus ins Japanische nicht nur sprachliche Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis der kulturellen Nuancen und Traditionen beider Länder, um eine gelungene Übertragung zu schaffen, die sowohl dem Original als auch den Konventionen der Zielkultur gerecht wird.

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